IHRE FRAGEN AN UNS?

  • Was ist das Ziel des Projekts?
  • Ziel des Projekts ist es, sexuell grenzverletzenden Verhaltensweisen - in Form direkter sexueller Übergriffe sowie der Nutzung von Missbrauchsabbildungen - durch Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren entgegenzuwirken.
    Wir helfen Jugendlichen, die potentiell sexuelle Übergriffe begehen, ihre sexuelle Neigung zu akzeptieren und mit ihr zu leben, ohne dabei andere Personen zu gefährden. Unser Team arbeitet offen und zugewandt mit den Jugendlichen, ohne sie zu stigmatisieren oder zu verurteilen.

  • Was unterscheidet dieses Projekt von anderen Hilfsangeboten für Jugendliche?
  • Dieses Projekt richtet sich speziell an Jugendliche, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen oder sexualisierte Gewaltfantasien haben bzw. sexuelle Übergriffe begangen haben und das in Zukunft nicht mehr tun wollen. Das Projekt findet anonym, unter Schweigepflicht und kostenlos statt. So soll es den Jugendlichen möglichst einfach gemacht werden, sich den Therapeut*innen zu öffnen und an ihren Problemen zu arbeiten. Unser Team ist speziell für dieses Thema ausgebildet und arbeitet ohne Vorurteile mit den Jugendlichen zusammen.

  • Wer arbeitet in dem Projekt? 
  • Unser Team besteht aus Sexualmediziner*innen, Psychiater*innen, Psycholog*innen sowie Psycho- und Sexualtherapeut*innen, die alle speziell für das Thema sexuelle Präferenzstörung ausgebildet sind.

  • Was genau ist sexualisierte Gewalt?
  • Sexualisierte Gewalt beschreibt eine Handlung mit sexuellem Bezug ohne Einwilligung beziehungsweise Einwilligungsfähigkeit der Betroffenen. Dazu zählen insbesondere Delikte wie sexuelle Nötigung, Vergewaltigung und sexueller Missbrauch.

  • Was passiert mit den Daten meines Kindes?
  • Der Schutz der Daten ist uns ebenso wichtig wie Ihnen, da auch dieser Schutz unter die Schweigepflicht nach §203 StGB fällt und wir uns durch Weitergabe von Daten strafbar machen würden. Ausschließlich Personen, die in unserem Projekt angestellt sind, haben Zugriffsmöglichkeiten auf die Daten. Wir wollen für Sie und die Jugendlichen eine sichere Umgebung schaffen, denn nur so können wir gut zusammen arbeiten.

  • Erfährt die Krankenkasse von der Teilnahme am Projekt?
  • Nein. Da die Teilnahme an unserem Projekt anonym ist, brauchen wir keine Krankenkassenkarte. Die Krankenkasse erfährt auch nicht auf andere Art von der Teilnahme am Projekt.

  • Braucht man eine Überweisung vom Hausarzt?
  • Nein, eine Überweisung ist nicht nötig. Sie oder der*die Jugendliche können uns über unsere Telefonnummer oder unsere Emailadresse erreichen und wir machen einen Termin für ein Gespräch aus.

  • Kann man sexualisierte Gewaltfantasien loswerden?
  • Sexuelle Vorlieben sind keine Krankheit und müssen nicht geheilt werden. Sie bilden sich noch bis in das Jugendalter aus,  sind oft aber nicht veränderbar. Weil sexuelle Fantasien belastend sein können, helfen wir den Jugendlichen jedoch dabei, ihre Sexualität zu verstehen und zu akzeptieren, ohne dabei jemanden zu gefährden.

  • Wie lange dauert die Therapie?
  • Gehen wir von einer Einzeltherapiestunde (50 min) pro Woche aus, setzen wir meist ca. 1 Jahr an. Wenn es den Jugendlichen auf Grund der Entfernung oder anderen Umständen nicht möglich ist, 1x die Woche zu kommen, kann die Therapiezeit auch verlängert werden.

  • Greift die Schweigepflicht auch, wenn eine Gewaltstraftat begangen wurde?
  • Die Schweigepflicht gilt für alle in der Vergangenheit begangenen Straftaten. Wir müssen die Schweigepflicht nur brechen, wenn wir uns über eine zukünftige Selbst- oder Fremdgefährdung Sorgen machen müssen. In so einem Fall würden wir mit dem*der Jugendlichen und Ihnen die nächsten Schritte besprechen.

  • Begeht jede*r, der*die sexualisierte Gewaltfantasien hat, auch Gewaltstraftaten?
  • Nein. Fantasien und Taten sollten niemals gleichgesetzt werden. Jede*r von uns kennt wahrscheinlich sexuelle Fantasien, die man nicht auslebt und auch nicht unbedingt ausleben will. Wir erarbeiten mit den Jugendlichen einen Umgang mit den Fantasien, der nicht zu Straftaten führt.