IHRE FRAGEN AN UNS?

mögliche Fragen von betreuern und Fachpersonal im umgang mit betroffenen

  • Was sind die Vorraussetzungen für eine Teilnahme am Projekt?
  • Um in die Therapie aufgenommen zu werden, ist es notwendig, dass der*die betroffene Jugendliche selbst einen Veränderungwunsch und ein Problembewusstsein hat. Zudem sollte ausreichend Introspektionsfähigkeit vorhanden sein, um die Inhalte der Therapie verarbeiten und umsetzen zu können.

  • Was kann man tun, wenn eine*ein Jugendlicher mit Intelligenzminderung bzw. kognitiven Einschränkungen sexualisiete Gewalt zeigt?
  • Melden Sie sich gerne bei uns im Projekt. Nach einem ersten Kontakt gucken wir gemeinsam, wie wir Sie unterstützen können. Möglich sind z.B. eine Beratung der Bezugspersonen vor Ort. Eine Aufnahme in die Therapie wird vorraussichtlich nicht möglich sein.

  • Wie können weitere Übergriffe verhindert werden?
  • Das Risiko eines Übergriffs wird verringert, durch:
  • Veränderung missbrauchsbegünstigender Einstellungen und Rollenbilder
  • Sexualpägogische Aufklärung (Besser: Jeden Tag ein bisschen, statt: 1x wöchentlich eine Stunde. UND: je frühzeitiger, desto besser)
  • Verbesserte Impulskontrolle
  • Befriedigung der dahinterliegenden Bedürfnisse
  • Verbesserung der Kommunikation im Familiensystem
  • Erhöhung der Zufriedenheit hinsichtlich der eigenen Sexualität
  • Funktionale sexuelle Kontakte
  • Kontrolle der sexuellen Dranghaftigkeit
  • Verbesserung der sozialen Kompetenzen
  • Etablierung eines Schutzkonzepts für die entsprechende Einrichtung

  • Bedeuten Übergriffe auf Jüngere bzw. Kinder, dass der Täter pädophil ist?
  • Nein. Viele Übergriffe auf Jüngere werden aus anderen Günden als einer pädophilen Sexualpräferenz begangen. Zum Beispiel spielen soziale Kompetenzen und Verfügbarkeit eine Rolle oder bei einem niedrigeren Entwicklungsstand als dem tatsächlichen Alter, kann sich eine Person auch eher zu anderen Personen des Entwicklungsalters hingezogen fühlen. Hinzu kommen Probleme mit der Impulskontrolle, die mit steigenden Sexualhormonen in der Pubertät zusammen begünstigend wirken können.

  • Haben alle Personen, die sexuelle Grenzverletzungen bei jüngeren Kindern zeigen eine pädophile Sexualpräferenz?
  • Nein. Rund die Hälfte der sexualisierten Übergriffe auff Kinderf oder Jugendliche finden aufgrund von anderen Faktoren als einer pädophilen Sexualpräferenz statt. Faktoren, die hier eine Rolle spielen können sind z.B: Verfügbarkeit oder ein Macht- oder Kontrollbedürfnis.

  • Begehen alle Menschen mit einer sexuellen Ansprechbarkeit für Kinder auch sexuellen Kindesmissbrauch?
  • Nein. Menschen mit einem sexuellen Interesse an Kindern begehen nicht zwangsläufig sexuelle Übergriffe auf diese oder nutzen Abbildungen, die einen sexuellen Kindesmissbrauch darstellen. „Pädophilie“ und „sexueller Kindesmissbrauch“ sind daher keinesfalls gleichzusetzen. Letzteres ist strafrechtlicher Natur und bezeichnet ausschließlich sexuelle Handlungen mit Kindern, die überwiegend von Tätern begangen werden, die keine sexuelle Ansprechbarkeit für den kindlichen Körper haben.